Einleitung

Vor ca. 5 Jahren habe ich damit begonnen, mir immer  wieder intensiv Gedanken darüber zumachen, warum es Menschen gibt, die erfolgreich sind und solche, denen weniger Erfolg beschieden ist. In zahlreichen  Gesprächen hat sich mir erschlossen, dass auf alle Fälle derjenige erfolgreicher ist, in dessen Leben sich häufiger Veränderungen ergeben haben, der Herausforderungen gesucht hat und sich immer wieder Neuem stellen musste. Dies wurde mir umso deutlicher, da ich bei meinem letzten Arbeitgeber mit einem 8 Jahre älteren Kollegen sehr erfolgreich zusammen arbeitete. Was uns außer dem Erfolg verband, war, dass wir beide kurz hintereinander neu in das Unternehmen gekommen waren, wir nicht den üblichen Stallgeruch hatten und unser Leben recht wechselhaft, teilweise mit dramatischen Einschnitten verlaufen war. Häufig ist es ja so, dass in den Unternehmen nur was werden kann, wer lange genug dabei ist. Wir waren eine Ausnahme. Für unseren gemeinsamen Erfolg hatten wir damals die Begründung „Wir suchen Herausforderungen und haben als relativ neue Mitarbeiter einfach einen anderen Blick auf den Markt und unsere Tätigkeit“. Dem möchte ich auch heute noch zustimmen, aber meine Sichtweise und die Erkenntnisse zu dem „Warum das so ist?“ haben sich wesentlich erweitert. Dazu hat die Analyse von Bildungsmaßnahmen und deren Umsetzung in Unternehmen, die Kommunikation von Erfolgsmodellen und letztlich die Suche nach Hinweisen in zahlreichen Büchern beigetragen. Mit diesem Buch möchte ich an einer Stelle anknüpfen, an der die meisten Ratgeber für den Erfolg im Berufs- und Privatleben aufhören. Das „Warum?“ ist eigentlich ein „Wie?“, um es konkret zu sagen, “Wie denken erfolgreiche Menschen?“. Natürlich gibt es hier unterschiedliche Ausprägungsformen, die aber für die  Erfolgreichen bewusst oder unbewusst immer den gleichen Ursprung haben. In der Ausprägung ist es dann eine Frage der Selbstverwirklichung und des eigenen gesamtheitlichen Denkens. Das Buch ist keine wissenschaftliche Abhandlung zu psychologischen Prozessen und keine tief schürfende Analyse von Schulungsprozessen, sondern soll allgemeinverständlich deutlich machen, wie jeder von uns die zahllosen Ratgeber zu Erfolg, Glück, Schönheit für sich persönlich erschließen und seinen eigenen Weg gehen kann. Nicht zuletzt wurde ich zu dem Buch inspiriert,  da ich auf meiner Suche nach dem WIE zur Verinnerlichung des WAS meine Gedanken und Lösungsvorschläge zusammenfassen möchte. In dieser Form sind sie interessierten Menschen zugänglich und lassen so wiederum einen Gedankenaustausch zu. Warum habe ich nun das Buch „Der Erfolg durch den Jakobsweg“ genannt? Unsere Gesellschaft ist fortlaufend sich ändernden Trends und Modeerscheinungen unterworfen. Einer dieser Trends sind die wieder entdeckten Jakobswege, nicht nur in Spanien, sondern auch in Deutschland. Ich möchte diesen Begriff als Synonym für das gebrauchen, was sich in uns vollziehen muss, um einen Wandel zu erreichen. Und wer das Buch „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling gelesen hat, konnte auf vielen Seiten die Beschwerlichkeit eines solchen Weges nachempfinden. Es macht aber noch etwas anderes deutlich, der Weg ist nicht an einem Tag geschafft, es sind viele Tage, beschwerliche, aber auch weniger beschwerliche, Tage mit Freude und Leid, Tage, die Opfer verlangen, aber die auch erfüllen. Die hier vorgenommene Beschreibung der Beschwerlichkeit des Jakobswegs macht uns anschaulich deutlich, dass eine räumliche Veränderung genauso, wie eine Bewusstseinsveränderung Prozesscharakter tragen. Es gibt noch einen weiteren Grund für das Buch. Zunehmend erkennen wir, dass der Mensch nicht nur ein rationales Wesen ist, sondern ebenso irrational gelenkt wird. Im Verkaufsprozess, bei den Glaubessätzen und anderen zwischenmenschlichen Prozessen wird seit Siegmund Freud immer wieder der sehr anschauliche Eisberg als Betrachtungsmodell benutzt. Wir wissen und stellen sogar dar, dass der größte Teil des Berges unter Wasser ist, in dem Fall unser Unterbewusstsein. Freud spricht hier von dem „schwarzen Kontinent in uns“. Wir wissen, dass unser Bewusstsein nur 50 Bit in der Sekunde aufnehmen und verarbeiten kann, auf unser Unterbewusstsein aber in der gleichen Zeit 11 Mio. Bit eintreffen. Wir tun aber immer so, als ob alle Maßnahmen der Bildung / Fortbildung und Menschenführung sowie der Erteilung von Aufgaben auf diese 50 Bit/sek. reduzierbar sind und verstanden werden. Vom Ergebnis sind wir nicht selten enttäuscht. Wenn wir Menschen als Ganzes berühren und mitnehmen wollen, dann müssen wir sie auch als Ganzes ansprechen. Wir sprechen nur an, was wir sehen, aber das, was wir sehen, ist eine Hülle. Die Person, die unsere Ziele mit uns gemeinsam verfolgen will oder soll ist in der Hülle. Wir überlassen es am Ende unserem Adressaten, die wissenschaftlichen Ausführungen – zumeist zu 100 % rational – zu verstehen und zu verinnerlichen. Dabei verschenken wir unsere Potentiale. Ansprechen bedeutet in dem Fall natürlich sowohl positiv, wie auch kritisch. Wir haben es einfach verlernt, uns auf Gefühle einzulassen, weil wir sie für etwas Schlechtes halten. Ich möchte versuchen, sicherlich auch zu einem großen Teil kopfgesteuert, Denkanstöße zu geben und Zusammenhänge aufzeigen und nutzen.